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  • AutorenbildElley Tung

Eine der Ex-Freundinnen Xavers erzählt Xaver und Mathilda eine Geschichte

Jeder Mensch trägt im Leben ein Motiv. Das Motiv von einem kann sein Leben prägen. Es ist klar geworden, dass die starken Motiven Xavers als auch Mathildas sie jeweils so eine starke und extreme Lage führten, dass sie ihr Leben unbewusst auf die falsche Spur lenkten. Das große Wiedersehen nach 16 Jahren der Trennung lässt die Rätsel um das Verschwinden Xavers, ihre Liebe, die Wahrheit und den Trug in diesem großen Kino verraten. Allerdings hätte ein zusätzlicher Teil der Geschichte hinzugefügt werden sollen, der das Drama vervollständigen würde.

Mathilda war 54 Jahre alt, als ihre größte Liebe, Saver, wieder aufgetaucht ist. Vor vielen Jahren waren sie ein glückliches Paar. Eines Tages verschwand Xavar ohne sich von Mathilda zu verabschieden. Es dauerte Mathilda Ewigkeiten, bis sie im Leben wieder zurechtkam. Sie war demnach eine beliebte Deutschlehrerin geworden, während Xavar ein Jugendbuchautor war.


Xaver behauptete, dass sein Kind angeblich von der Biogasanlage gesaugt worden sei, was lediglich seine Vermutung war, weil er keine konkreten Nachweise hervorbringen konnte. Die Autorin hätte aber ein Detail außer Acht gelassen, das die Leser von der Wahrheit ferngehalten worden sind. Tatsächlich wusste jemand anderes, wo der Hase langläuft. Bevor Xaver Mathilda kennenlernte, hatte er schon viele Freundinnen. Eine seiner Ex-Freundin erzählt nun die Geschichte.


Ich erzählte Xaver oft meine eigene Liebes- und Familiensgeschichten. Er hörte sie sehr gerne zu, weshalb ich sie ihm auch sehr gern erzählte. Als ich einst keine Geschichten mehr zur Hand hatte, verlor Xaver rasant schnell sein Interesse an mich. Eines Tages verließ er ohne Verabschiedung das Haus, sondern hinterließ nur einen Zettel, darin schrieb er: "Wohingegen ein Auto nur ein Mittel zum Zweck ist." Erst nach ein paar Jahren habe ich die Bedeutung davon festgestellt. Er verbrachte die Zeit zusammen mit vielen anderen Frauen, erst wenn er ihre besonderen Lebensgeschichten sammeln konnte. Daher schrieb er seine Romane auf der Grundlage unserer Geschichten. Was für ein dreister Egozentriker! Seit jenem Moment widert es mich an seine Lügen. Ich ekele mich sogar extrem davor, als der Roman über meine Geschichte ziemlich gut verkauft wurde.


Je mehr ich mich über Xaver ärgerte, desto anlockender war sein derzeitiges Leben. Ich verfolgte über Zeitungsartikel als auch sein Facebook- und Instagram-Konten seinem Leben. Nach und nach kam ich auf diese Idee, dass ich eine mögliche Rache nehmen konnte. Die Geschichte, die Mathilda Xaver erzählte, war leider nicht nur eine Geschichte, sondern eine Hälfte davon war die Wahrheit. Wie Mathilda bereits erzählte, er war mir fast mühelos, Jakon von seinem zu Hause wegzunehmen.


Intelligenterweise hatte ich in meinem zu Hause schon eine große Menge vorbereitet. Als Jakob aufgewacht war, beschäftigte er sich schon mit seinen neuen bunten Spielzeugen. Zur Sicherheit spielte ich auch pausenlos Trickfilme und Kindermusik, die erfolgreich seine Aufmerhksamkeit ablenkte. Ein Bunker hatte ich nicht. Gefoltert habe ich ihn auch nicht. Den anderen erzählte ich, dass Jakob mein Adoptivkind war. Zweifellos glaubten alle daran.


Nach all diesen Jahren explodiere ich gleich. Er ist Xaver absolut nicht ähnlich. Was mich nervt ist aber, dass er gern Geschichten hört wie Xaver. Ich hasse es, Geschichte zu erzählen. Zudem gehen mir langsam die Geschichten aus.


Vor geraumer Zeit lernte ich, dass Xaver nicht der biologische Vater von Jakob war. Erst danach wurde ich plötzlich wachgerüttelt, dass ich mich auf das falsche Pferd setzte. Ich frage mich jetzt ständig danach, warum ich Jakob überhaupt behalte und ihn in meinem Leben habe. Er ist ganz lieb, aber er geht mir ständig auf die Nerven, seitdem er Teenager ist. Wie wäre's, wenn ich ihm nächstes Mal statt eines Märchens eine wahre Geschichte erzähle? Was würde passieren, wenn ich ihm eine Rückkehr zu seiner Familie fordern würde?


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